Ein Projekt von Nichola Czyz

The Foundation for Non- Anthropocentric Nature

Nichola Czyz will sich in ihrem Projekt der Bedeutung von Natur in einer anthropozentrischen Welt widmen. Czyz, die einen Background in Architektur besitzt, plant, die Umwelt des Mount Kinabalu auf Borneo künstlich zu simulieren und mit The Foundation for Non-Anthropocentric Nature das Verhältnis zwischen dem vom Menschen Erschaffenen und der Natur genauer unter die Lupe nehmen. Zu diesem Zweck schafft sie ein fiktives künstliches Habitat für einen Orang-Utan, der heute in Buenos Aires in Gefangenschaft lebt.

 

„Ich habe den Mount Kinabalu, einen Berg auf der südostasiatischen Insel Borneo, als zentrales Motiv für mein Projekt gewählt, da sich dort die natürliche Heimat von Sandra befindet, einem Orang-Utan, dem zwar neulich Menschen-rechte zugestanden wurden, der sein Leben aber dennoch in einem Käfig in einem ehemaligen Zoo in Buenos Aires fristet. Mit meinem Projekt möchte ich ein neues Heim für Sandra vorschlagen – einen Ort, an dem sie auch das Recht zugesprochen bekommt, so zu leben, wie sie möchte.“

 

Um den Berg und die ihn umgebende Atmosphäre in einem Innenraum in Zentraleuropa simulieren zu können, verwendet Czyz Methoden aus dem geografischen Engineering und dem Umwelt-Engineering, beispielsweise die Kristallografie. Das so geschaffene Environment kombiniert sie schließlich mit Nachbildungen des Bergs, die im Stile einer Land-Art-Installation präsentiert werden.

Czyz hat sich schon in vorangegangenen Projekten mit der Natur und ihrer zentralen Rolle für die moderne Gesellschaft auseinandergesetzt. In ihrem Projekt the long now foundation (2015) schlug sie vor, eine Wallfahrtsroute vom Meer bis zur Quelle der Themse einzurichten. Für the girl who travelled Iceland through her room (2010) beschwor sie in einem Wohnraum eine fremde Umwelt. Die zugrundeliegende Frage war: „Was macht Island zu der Insel, die es ist?“

Nichola Czyz studierte Architektur an der Bartlett School of Architecture in London. Momentan studiert sie zeitgenössische Kunst an der Städelschule in Frankfurt/Main. Mehr Informationen über ihre Arbeit unter: cargocollective.com/nicoczyz.

Image: Nichola Czyz

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