Trigger-Dinge
Mathieu Bujnowskyj blickt auf sechs Monate intensiver Zusammenarbeit mit seinem Mentor Philippe Rahm zurück – und präsentiert drei zentrale Einsichten.
Es sind nur noch wenige Tage bis zum Forecast Festival. Der Architekt Mathieu Bujnowskyj legt letzte Hand an seine Prototypen, bevor diese im Haus der Kulturen der Welt zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Mit seinen Entwürfen interpretiert Bujnowskyj drei klassische Möbeltypen neu. Seine Prototypen ermöglichen es, sich eine Pause zu genehmigen vom ständigen Online-Sein. Denn Bujnowskyjs Möbel blockieren elektromagnetische Signale und schirmen so die Geräte ihrer Benutzer ab. Auf diese Art und Weise wird es wieder möglich zu erfahren, was es heißt, wirklich offline zu sein.
Laut Bujnowskyj haben sich bislang „nur sehr wenige Architekten dieser Informationsebene räumlichen Designs angenommen. Normalerweise spielt das nur auf Gebieten wie der Industrie, dem Bankenwesen oder beim Militär eine Rolle.“ Nichts wäre leichter gewesen, als eine solche Idee technologiefeindlich auszulegen und den Aspekt der Paranoia zu betonen – doch die Zusammenarbeit mit Rahm resultierte in einem eher pragmatischen Ansatz. Und so konzentrierte sich der Architekt letztlich auf Materialrecherchen, historische Rekontextualisierungen und ästhetische Aspekte.
Bujnowskyj war viel daran gelegen, seine „ursprünglichen Ideen einem Realitätstest zu unterziehen. Ich hatte ein Augenmerk darauf, wie sehr ‚pragmatische’ technische Parameter – etwa die Materialbeschaffenheit oder bestimmte physikalische Phänomene – Einfluss sowohl auf die ästhetische Erscheinung dieser Möbelstücke haben wie auf die Art und Weise ihrer Benutzung.“ Die Zusammenarbeit mit Rahm ließ Bujnowskyj letztlich auch realisieren, dass „Dinge im Raum die Macht haben, ein bestimmtes Verhalten auszulösen.“
Bald schon werden die Besucher selbst erfahren können, wie Möbel dabei helfen können, den Herausforderungen unseres alltäglichen Umgangs mit Technologie zu begegnen.
Photos: Mathieu Bujnowskyj