Knirschender Porridge klingt wie Schnee
„Beim Komponieren habe ich einen ganzheitlichen Ansatz. Nur so kann ich mein Vorgehen beschreiben.“
Die irische Komponistin und Performerin Jennifer Walshe hat mit ihrem einzigartigen Werk internationale Anerkennung erlangt und ist ein Publikumsliebling auf zeitgenössischen Musikfestivals. Ihre Stücke präsentiert Walshe solo oder im Ensemble als Performances, in denen die unterschiedlichsten Medien, (Vokal-)Techniken und Genres zum Einsatz kommen. Ihre Herangehensweise ist im besten Sinne als experimentell zu bezeichnen und zugleich tief in der Alltagskultur verankert: von Poesie über Popmusik und Sport bis zu Kitsch, Tweets und Straßensituationen – alles in ihrer Umgebung kann in ihre Kompositionen einfließen.
Für eines ihrer jüngsten Projekte Historical Documents of the Irish Avant-Garde (2015) schuf Walshe gemeinsam mit zahlreichen anderen Künstlern ein riesiges Konvolut aus Kompositionen, Aufzeichnungen, Artikeln und Ephemera und ging so einer fiktiven Geschichte zur musikalischen Avantgarde in Irland auf den Grund. Walshes Kompositionen reichen von elektronischen Klangstücken über Theaterinszenierungen bis zu Opern, und auch als Improvisatorin und Vokalistin schöpft sie aus einem großen Repertoire an Techniken.
Ihre virtuosen Stücke wurden bereits auf der ganzen Welt präsentiert, z. B. im Rahmen des RTÉ Living Music Musikfestivals, des Ultima Festivals, der Donaueschinger Musiktage sowie im Museum of Arts and Design in New York. Sie erhielt renommierte Stipendien und Auszeichnungen, darunter von der Akademie Schloss Solitude, dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, der Foundation for Contemporary Arts in New York und der British Academy of Songwriters, Composers and Authors. Auch in Vorträgen und Workshops tauscht sich Walshe mit Studenten und anderen Künstlern regelmäßig aus und ist derzeit Musikdozentin an der Brunel University London.