Future Architecture Platform

Die Zukunft der Architektur gestalten

Die Future Architecture Platform versammelt Architekturmuseen, Festivals und Veranstalter aus ganz Europa, um Fragen und Themen zur Architektur und Stadt von morgen einem größeren Publikum näherzubringen. Seit diesem Jahr ist Forecast assoziiertes Mitglied dieses einmaligen Netzwerkes, das 2015 von dem Museum of Architecture and Design in Ljubljana initiiert wurde. Freo Majer, Künstlerischer Leiter von Forecast, traf im November 2016 in Lissabon erstmals alle Partner von Future Architecture und erklärt hier, warum die Plattform für die Aktivitäten von Forecast eine Bereicherung ist.

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Du hast für Forecast erstmals an einem Treffen der Future Architecture Platform teilgenommen. Was hast du dort gemacht?

Es war ein Arbeitstreffen aller Mitgliedsorganisationen der Plattform, und es ging darum, das nächste Jahr und die anstehende EU-Förderrunde vorzubereiten. Die Future Architecture Platform schreibt derzeit die Teilnahme für Architekten international aus. Die Mitgliedsorganisationen werden im Frühjahr 2017 in Ljubljana mit den 25 interessantesten Bewerbern zusammentreffen und sich unter deren Konzepten diejenigen aussuchen, die sie an ihr eigenes Haus oder auf ihr Festival einladen wollen.

Welche Mitglieder sind in der Future Architecture Platform organisiert?

Es arbeiten unterschiedlichste Institutionen und Veranstalter zusammen, die sich mit der Frage beschäftigen, was die Zukunft der Architektur und der Stadt sein könnte. Manche davon sind multidisziplinäre Plattformen oder Festivals, andere sind Museen mit einem Gebäude und festen Strukturen, die sie über eine ganze Saison bespielen. Die Lissabon Triennale ist eines der Mitglieder der Future Architecture Platform und war Gastgeber für das Arbeitstreffen im November, das in der Gulbenkian Foundation in Lissabon stattfand. Einen inspirierenderen Rahmen kann man sich kaum vorstellen.

Was ist das Besondere an dieser Zusammenstellung und dieser Art der Kollaboration?

Zum einen ist es die Qualität der Partner. Ich habe in Lissabon durchweg sehr innovative und engagierte Leute getroffen, die eine große Offenheit und Interesse an ungewöhnlichen und wegweisenden Ansätzen haben. Sich mit der Zukunft beschäftigen zu wollen bedeutet ja auch, jetzt noch nicht alles zu wissen. Zum anderen ist es auch die sehr schlanke und niedrigschwellige Art der Organisation, die einen direkten Austausch und eine schnelle Reaktion auf sich neu entwickelnde Themen und Arbeitsweisen ermöglicht.

Forecast ist jetzt assoziiertes Mitglied der Future Architecture Platform. Was bedeutet dies konkret?

Es ist ein wunderbares Privileg und ein sehr inspirierender Raum für neue Erfahrungen. Forecast kann mit den Partnern der Plattform sowohl Kooperationen in Bezug auf unsere eigenen Fragestellungen realisieren, als auch aus dem vollen Potenzial der Talente und unterschiedlichen Expertisen schöpfen. Was Forecast den eigenen Teilnehmern verspricht, ist ja nicht zuletzt eine gute Vernetzung. Und hier sind die Synergien aus der Future Architecture Platform enorm hilfreich.

Welches sind konkrete Themenfelder, die Forecast mit den Partnern der Plattform teilt?

Wir haben in Lissabon eine Frage diskutiert, die immer wieder auch in den eingereichten Konzepten auftaucht: die Frage nach der Relevanz und Verantwortung von Architektur angesichts einer sich rapide wandelnden Welt und der längst zu beobachtenden „disruptions“. Ein Beispiel ist der neuartige Algorithmus unseres Mentees von 2015/16 Tobias Nolte, der durch Redistribution von Bruchstücken, Schutt und Scherben eine völlig neue Art zu bauen nahelegt. Ein anderes Beispiel im Bereich des nachhaltigen Bauens ist die Arbeitsweise unseres Mentors für 2017, Philippe Rahm, der die klimatisch-atmosphärische Umgebung in seine Projekte einbezieht und sich eben nicht durch Isolation und Klimatechnik gegen den Klimawandel abzuschotten versucht.

Erwartest du, dass Forecast dem Feld Architektur in Zukunft eine besondere Rolle einräumen wird?

Das ist gut möglich, ja. Auf jeden Fall sehen wir weltweit Prozesse am Werk, die sich durch die Beschäftigung mit Architektur sehr weitreichend untersuchen und auch erzählen lassen – das hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie direkte, dauerhafte und oft massive Auswirkungen auf unterschiedlichste Bereiche des Lebens hat.