Mathieu Bujnowskyj

Architektur im postdigitalen Zeitalter

Wie muss Architektur eingesetzt werden, um die Bedürfnisse einer von digitalen Technologien abhängigen Gesellschaft zu adressieren? Gemeinsam mit seinem Mentor Philppe Rahm stellt Mathieu Bujnowskyj sich diese Frage – und regt damit auch zum Nachdenken über den Architekturdiskurs an sich an.

Von Wifi zu 3G, von der Cloud bis zu den Smartphones, an denen wir permanent kleben – alles und jeder ist immer und überall miteinander verbunden. Im Zuge des Mentorenprogramms von Forecast hat sich Mathieu Bujnowskyj mit seinem Mentor Philippe Rahm der Frage zugewandt, wie gebaute Umgebung Privatsphäre gestaltet – in einem Zeitalter, in dem alles immer öffentlicher ist.

Was an Bujnowskyjs Forecast-Projekt heraussticht, ist sein pragmatischer Ansatz: Adaption ist wichtiger als Angst. „Philippe hat mich darin bestärkt“, erklärt Bujnowskyj, „es mir nicht leicht zu machen und einfach nur der Paranoia eine Form zu geben.“ Stattdessen hat er sich mit seinen Entwürfen für eine postkritische Perspektive entschieden.

Die Arbeit mit Rahm habe ihn realisieren lassen, so der Architekt weiter, dass „Objekte im Raum starke Reaktionen provozieren können.“ Bujnowskyj entwickelt schöne und praktische Möbelstücke, die ursprünglich zum Innehalten und Entspannen gedacht sind, dahingehend weiter, dass sie elektromagnetische Strahlen abschirmen. Ob traditionell oder virtuell – hier hängt alles zusammen.

„Mein Projekt“, so Bujnowskyj, „ist an der Schnittstelle von Architektur, Werkstofftechnik und Informationstechnologie angesiedelt.“ Aspekte, die auf den ersten Blick rein praktisch zu sein scheinen – wie etwa die Wahl des Materials – können weitreichenden Einfluss auf die Form dessen nehmen, was Bujnowski als „Rekontextualisierung der Architekturgeschichte“ beschreibt. Sein Mentor Rahm habe ihm vor allem dabei geholfen, zu verstehen, dass „die Art und Weise, in der man sein Produkt kommuniziert, Einfluss auf dessen Verbleib und Verwendung in der Wahrnehmung seiner zukünftigen Benutzer hat.“

Zu diesem Zeitpunkt sind sich Bujnowskyj und Rahm darin einig, dass das Projekt eine vielversprechende Zukunft hat. Forecast hat sowohl dem Mentor wie auch seinem Mentee die Möglichkeit gegeben, zu verstehen, „wie Architektur sich ändern kann, wie sie schöner und aufregender werden kann“, wenn man sich ihr unter den Prämissen des Post-Digitalen nähert.

 

Photos: Mathieu Bujnowskyj

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